29. Februar 2024: Nur alle vier Jahre

 

Kurz vor der Haltestelle Grossmatt druckte ich spontan den "Stop"-Knopf und stieg dort um ca. 12.50 Uhr aus dem Postauto. Seelenruhig stieg ich zur Staffelegg hinauf, über umgesägte Baum-stämme kletternd (räumen die das Zeug nicht auf?), links und rechts fotografierend. Auf der anderen Seite der Passstrasse begab ich mich zum Herzberghof und den Chli-Wolf. Die Sonne kam durch, es wurde allmählich warm. Hier oben blühten viele, viele Schneeglöckchen und auch anderes, farbiges Gemüse. Nach einer längeren Pause auf der Bank auf dem Chli-Wolf stieg ich in die alte Gipsgrube ab, nach ersten Spuren zukünftiger Orchideen suchend. Ich wäre gar nicht überrascht gewesen die ersten Rosetten zu sehen, aber es ist wohl doch noch zu früh. Froschleich in den Tümpeln? Auch noch nicht. Dann halt langsam hinunter zur Haltestelle Fischbach und das 16.27 Uhr Postauto back home. 


24. Februar 2024: Eine schöne Überraschung

 

Ich war heute ziemlich spät dran: Um 9.54 Uhr nahm ich den Bus in Richtung Salhöhe. Unterwegs hatte ich ein schönes Gespräch mit einem ehemaligen Bergsteiger, er war (und das mit einem Landesmann von mir aus den Niederlanden) schon auf dem Mont Blanc. Das werde ich wohl nie-mals machen, mein Interesse gilt dem Jura. Als ich bei den Saalhöfen eintraf, wurde ich von Hans Bitterli spontan auf ein Kaffee (mit Zwetschgenschnaps) eingeladen. Wir sind uns in der Ver-gangenheit mehrmals begegnet, er kennt Bruno Eichholzer persönlich und wir hatten uns noch am 25. Dezember 2023 über ihn unterhalten. Es war eine wunderschöne Überraschung, danke Hans, danke Margrit! Dann ging es auch schon weiter auf die Rumismatt, auf den Räbner und auf den Mülacker, wo ich auf der Haselmüsli-Bank meine Pause einlegte. Und jetzt weiss ich auch woher der Name Haselmüsli auf dieser Bank stammt, aber das verrate ich hier nicht (ist aber eine lustige Geschichte). Auf dem Mülacker sah ich zwei Rehe, welche mich ziemlich spät bemerkten. Mit einem kleinen Umweg traf ich auf mein Bäumchen, stieg auf die Burgflue ab und stellte fest, dass es im Westen örtlich regnete. Wo war die Sonne geblieben? Über den Juratritt stieg ich eine Ebene ab, wollte von hier aus direkt nach Oberhof laufen, aber der Weg war gesperrt (Holzschlag). Eine Kurve weiter unten bog ich dann nach Wölflinswil ab, unterwegs leicht bombardiert von Regen-tröpfen (es hielt sich zum Glück in Grenzen) und traf um 15.10 Uhr an der Bushaltestelle ein. 

 

Übrigens: Hatte es oben im Jura in der vergangenen Nacht leicht geschneit? Auf der Rumismatt fand ich geringe Spuren, die Wiese auf der Geissflue-Nordseite war leicht weiss, weiter im Westen waren die Gipfel ebenfalls weiss. 


23. Februar 2024: In voller Blüte

 

Im allerletzten Moment das Postauto noch erwischt und um ca. 9.20 Uhr stieg ich auf der Staffel-egg wieder aus. Im Wald unten am Herzberg fuhr ich die nächste Bärlauchernte ein (am Abend Kartoffelpüree mit Bärlauch), lief dann über den Chälebachweg und einen steilen Abstieg bis zum Schlössli. An der Skihütte (hatten in diesem Winter wohl wenig zu tun) vorbei bestieg ich die Hinterrebe beim Hochstand. Zuerst suchte ich den Seidelbast und marschierte dann durch den Wald zu den Küchenschellen am Hang. Sie blühten heute wunderprächtig, ich fand sogar noch einen kleinen zweiten Standort am Waldhang. Über den Blumenweg begab ich mich zur Küchen-schellenwiese, unterwegs Ausschau haltend nach den Golddisteln. Auf der Wiese blühten schon viele kleine Küchenschellen. Etwas weiter oben, am Waldrand fand ich dann die Golddisteln, ich war der Meinung sie seien viel grösser. Auf zur Stockmattwiese, unterwegs eine längere Pause einlegend. Auch auf dieser Wiese fand ich viele Blüten. Durch "die Höll" begab ich mich zur kleinen Steingrube mit Teich und von dort aus weiter hinunter bis Oberhof (Ankunft ca. 14.10 Uhr). Beim Ankunft in Oberhof fielen vereinzelt Regentröpfe, sonst habe ich ziemlich viel Sonne erwischt.


18. Februar 2024: Küchenschellen-Suche zu zweit

 

Als ich  um ca. 8.50 Uhr auf der Staffelegg das Postauto verliess, lag die Region im Nebel. Der fleissige Wanderwegen-Arbeiter von vorgestern hatte leider einen von mir fotografisch sehr ge-schätzten Ast abgesägt. Auch die Ortschaft Asp lag halbwegs im Nebel, Strihe und Asper-Strihe lugten gerade über den Nebel hinaus. Die Küchenschellen am Waldrand waren leider noch ge-schlossen, bedeckt mit Wassertröpfchen, ebenso weiter oben auf der Wiese. Ich entdeckte aber noch zwei weitere Seidelbast-Äste. Auf der Wiese beim Stockmatthof war ein pensionierter Nid-waldner fleissig auf der Suche nach Küchenschellen. Dank einem Markierungspunkt konnte ich ihn zu meiner Küchenschelle von vorgestern führen. Sie war leider geschlossen, doch etwas weiter war ein Exemplar schön geöffnet. Ca. 1 Stunde verbrachten wir hier, diskutierend über Orchideen. Um ca.  13.25 Uhr nahm ich vom Benkerjoch aus das Postauto zurück ins Tal. 


16. Februar 2024: Frühlingsgefühle

 

Nebenbei gerechnet: Seitdem ich mit Adobe Lightroom 6 arbeite (Sommer 2016) habe ich sagen und schreiben ganze 26'584 Bilder bearbeitet. Bin sogar selber überrascht. 2023 waren es 4'904 Bilder. Nur heute, am 16 Februar 2024, waren es wieder 54 Stück. 


16. Februar 2024: Die allererste Küchenschelle blüht

 

Als ich um ca. 8.50 Uhr auf der Staffelegg das Postauto verliess, ahnte ich noch nichts von meiner grossen Freude an diesem Tag. Zuerst führte ich ein Gespräch mit einem Arbeiter der Aargauer Wanderwege, der dabei war erste Reparaturen durch zu führen, dann ging es in Richtung Asp. Dort fotografierte ich nochmals die Schneeglöckchen und Märzenbecher, bestieg dann den Waldweg auf der Hinterrebe. Die Küchenschellen hier standen kurz vor dem Öffnen, bald.... Im Wald sichtete ich zwei flirtendende Eichhörnchen, weiter oben auf der Wiese spriessten immer mehr Küchen-schellen. Auf Passhöhe legte ich eine Pause mit einem leckeren Berliner (darf man das noch sagen?) ein. Dann suchte ich die Wiese beim Stockmatthof ab und .... JAWOHL! Hier fand ich die allererste blühende Küchenschelle! Ein ziemlich lauter Freudenschrei entwich meinen Mund, ich lag am Boden zum Fotografieren. Über die Benkenhöfe lief ich weiter zu den Wittelweihern, traf unterwegs drei Gämsen, welche sofort die Flucht ergriffen. Bei den Weihern fand eine grössere Bärlauchernte statt, diverse ausserirdische Pilze kamen vor die Linse. Ich hatte so enorm viel Zeit, lief seelenruhig singend bis Oberhof, traf dort um 14.15 Uhr bei der Bushaltestelle ein. 


11. Februar 2024: Über Märzenbecher und Bärlauch

 

Es war eine Spontanentscheidung, um ca. 13.30 Uhr stieg ich auf dem Benkerjoch aus dem Post-auto und bewegte meine gesamten Körperteile in Richtung Wittelweiher. Unterwegs zeigte sich im Norden kurz der untere Teil eines Regenbogens, also müsste es irgendwo schon regnen. Bei den Wittelweihern fotografierte ich die vielen Märzenbecher bis meine Nase den Duft von Bärlauch re-gistrierte. Jawohl, es gab schon viele kleine Bärlauchblätter, welche ich dann auch tapfer einsam-melte. Bei den Wittelweihern fotografierte ich viele Baumpilze (Zunderschwämme) aber auch die Bäumstämme im Wasser. Jetzt hatte ich mehr Zeit bis Oberhof. Unterwegs fielen vereinzelt Regentröpfe und im Norden zeigte sich wieder ein Regenbogenteil, der Himmel sah bedrohlich aus. Um ca. 16.15 traf ich in Oberhof bei der Bushaltestelle ein. 


10. Februar 2024: Seidelbast & Co.

 

Einkauf in der Stadt, Weidenkätzchen vor der Haustür fotografiert, ein Kaffee und ein sehr frühes Mittagsessen und kurz vor 12 Uhr stand ich in Asp an der Bushaltestelle. Als ich durchs Dorf lief, schlug die kleine Kirchenuhr gerade 12 Mal. Im Winkel fotografierte ich Schneeglöckchen und Märzenbecher, auf der Hinterrebe im Wald zum dritten Mal die feuchten Küchenschellen, immer noch nicht geöffnet. Als ich aus dem Wald heraustrat fiel mein Auge auf etwas Violettes. Wie bitte? Dort wo ich 2023 die Rotbraune Stendelwurz gefunden hatte. Das ist doch nicht möglich! War es auch  nicht, denn als ich näher kam, sah ich, dass es sich um Seidelbast handelte. Weiter oben auf dem Blumenweg fand ich endlich auch die ersten kleinen Küchenschellen, noch weit vom Blühen entfernt. Das Gleiche beim Stockmatthof! Ich komme bald wieder. Über die Benkenhöfen lief ich zu den Wittelweihern, fand hier viele Märzenbecher und...... Jawohl, das erste Bärlauchblättchen. Am Vortag schrieb ich noch "ich ware nicht einmal mehr erstaunt Bärlauch zu finden, wir hatten ja keinen Winter". Dann ein Blick auf die Zeit.... Volltempo hinunter bis Oberhof. Kaum traf ich bei der Haltestelle ein, da kam auch das 15.22 Uhr Postauto. 


8. Februar 2024: An einem Donnerstagnachmittag

 

Am Morgen fiel Regen, Zeit für meine Steuererklärung! Um die Mittagszeit klärte das Wetter auf und um 13.20 Uhr stand ich auf der Staffelegg. Ich bewegte meine Nase zur Ortschaft Asp, wo ich zum ersten Mal in diesem Jahr blühende Märzenbecher und sich frisch öffnende Schneeglöckchen fand. Die spriessenden Küchenschellen weiter oben im Wald waren mit Wassertröpfen bedeckt. Oben auf dem Pass angekommen sah der Himmel im Westen bedrohlich aus, sodass ich direkt zum Benkerjoch lief und um 15.30 Uhr den Bus hinunter nahm. 


7. Februar 2024: Ist das nun Winter?

 

Mitte Winter 2023/2024, seit Tagen liegen die Temperaturen im zweistelligen (+)-Bereich! Bald wird auch der Bärlauch wieder spriessen.


3. Februar 2024: Sie stecken bereits den Kopf über den Boden

 

Der Winter ist noch nicht einmal halb vorbei, aber es ist FRÜHLING! Um ca. 10.50 Uhr stieg ich in Asp aus dem Postauto und lief auf die Hinterrebe, zuerst mal durch den Wald oberhalb. Und jawohl, hier steckten die Küchenschellen bereits den Kopf über den felsigen Boden. Weiter oben im Föhrenwald legte ich meine Mittagspause ein. Oben auf der Hinterrebe war von den Küchen-schellen noch gar nichts zu sehen. Weiter ging es auf den Strihen (eine längere Pause, die Sicht war fabelhaft), auf den Striegüpfel und auf die Schinagelflue. Um 14.48 Uhr (Blick auf die Zeit) ging es rasch hinunter bis Asp, wo das Postauto um 15.38 Uhr eintreffen würde. Um 15.30 Uhr traf ich bereits an der Haltestelle ein. Auf der Brandisried erwischte ich eine Gämse und in Asp selber fand ich in einem Garten bereits die Schneeglöckchen. 

 

Ein Panorama, aufgenommen auf dem Sattel zwischen Strihe und Striegüpfel

 


2. Februar 2024: Und da sass er, 100 Jahre und 5 Tage jung!

 

Es war um 10.45 Uhr als ich auf der Salhöhe den Bus verliess und mich auf den Weg zur Rumis-matt machte. Das Mittelland lag unterm Hochnebel, oberhalb des Passes lagen "normale" Wolken, aber Blau drohte zum Vorschein zu kommen. Auf der unteren Teil der Wiese sah ich drei Rehe, sie hatten mich noch nicht entdeckt, ich zog mich zurück, montierte das Zoomobjektiv und schlich mich wieder an die Ecke heran..... Sie müssten mich gehört haben und machten sich aus dem Staub, schade. Oben angekommen sah ich bei der Hütte einen blauen Geländewagen stehen. Ich lief hinzu, denn ich wollte es einfach wissen. Als ich aber hinter die Hütte kam..... da sass er: Bruno Eichholzer, lebend und wohl, mit einem Kollegen. Ein sehr emotionaler Moment: Wir plauderten, er erzählte von lang gestorbenen Kollegen, ein Foto von ihm und mir musste her, er spielte Mundhar-monika. Aufgrund des Datenschutzgesetzes werde ich das Foto hier nicht publizieren (nicht ohne Erlaubnis). Sein Kollege erzählte mir, dass der Seidelbast wieder blüht. Nachdem ich Fotos von den Alpen und den Wolken gemacht hatte, machte ich mich auf die Suche nach dem Seidelbast, fand ihn aber nicht. Auf der Haselmüsli-Bank legte ich meine Pause ein und lief wieder zurück, dieses Mal über den Räbner (Ostseite hoch, Westseite hinunter). Um ca. 15.20 Uhr traf ich auf der Salhöhe ein. Ein wahrhaft wunderschöner Tag.